Geschichte der Kapelle der Ortsgemeinde Scheid

Obwohl Scheid nur eine kleine Gemeinde ist, lässt sich die Geschichte der gemeindeeigenen Kapelle bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen.

Geschichte

Der eigentliche Ursprung der Kapelle ist nicht zurückzuverfolgen. 

Aus einem Schreiben des Pfarrers Wallendaal zu Kronenburg, verfasst am 02. Januar 1752, geht hervor, dass die Kapelle zu Scheid 1739 entstanden ist. Es heißt dort: "Die Scheider hätten 1739 bei der Benediction der Kapelle zu Scheid, den Contract unterschrieben, den die Hallschlager mit ihnen geschlossen, wegen der Anstellung eines eigenen  Geistlichen. " Sinngemäß überliefert, im Zusammenhang mit diesem Schreiben ist jedoch eine Voraussetzung, nämlich das der größte Teil der Scheider die Pfarrkirche besuchen müsse, damit diese nicht beeinträchtigt werde. 

In den Akten des Generalvicariates findet sich noch eine Entscheidung des Generalvicars von Franken - Sierstorff vom 03. Juni 1744. Darin wird erlaubt, dass "auf Bitten des Pastors von Kronenburg, zum geistlichen Trost der Bewohner Scheids von Welt- und Ordensgeistlichen, innerhalb der nächsten 7 Jahre in der Scheider Kapelle an Werk-, Sonn- und Feiertagen die heilige Messe für diejenigen gelesen werden dürfte, die wegen ihres Alters oder wegen Krankheit und schlechten Wetters nicht zur Pfarrkirche nach Kronenburg kommen könnten." 

Diese Erlaubnis wurde am 06. September 1751 auf weitere 7 Jahre verlängert. 

Später wurde befohlen, dass die Scheider dem Pfarrer jedes Jahr über die Einnahmen und Ausgaben ihrer Kapelle, Rechnung legen sollten und weiterhin wurden die Messen an Sonn- und Feiertagen verboten. 

Rechnungen der Kirchengemeinde Hallschlag von 1785 eröffnen, dass die Scheider Kapelle in diesem Jahre durch eine Casel von Hallschlag erworben wurde. Der Preis belief sich auf 16 Gulden und 6 Albus.

Die Kapelle besaß schon in dieser Zeit ein eigenes Vermögen. Dies belief sich auf 150 Taler. Im Zuge der Ordnung des Kirchenvermögens, wurde das Vermögen der Kapelle auf Befehl von Napoleon Bonaparte im Jahre 1803 mit dem Vermögen der Pfarrkirche in Hallschlag vereinigt. Dies geschah aufgrund dessen, dass Scheid nie einen eigenen Geistlichen besessen hatte und die Kapelle nicht unter die zum örtlichen Gottesdienst bestimmten gezählt wurde. Auch die wenigen Messen, die da selbst gestiftet waren, wurden der Pfarrgemeinde überwiesen.

Nach der Ordnung des Kirchenvermögens 1803 ist Scheid der Kirchengemeinde Hallschlag zugeordnet.

Auf Basis von weiteren Rechnungen der Kirchengemeinde Hallschlag wurde die Kapelle 1807 und erneut 1854 renoviert.

In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts zog die Kapelle einige Einkünfte aus den so genannten "Corneliusschafen", einer kleinen Schafherde (1867 waren es 19 Stück), die durch Guttäter entstanden war und von den Scheidern zum Vorteil ihrer Kapelle unterhalten wurde.

Heute sind die "Corneliusschafe" verkauft und der Unterhalt der Kapelle wird durch Geschenke und freiwillige Gaben bestritten.

Am 10. Oktober 1967 wurde die heutige Kapelle eingeweiht und damit ihrer Bestimmung übergeben.

Der heilige Cornelius ist der Hauptpatron der Kapelle. Er und die heilige Apollonia wurden an beiden Namenstagen verehrt.

 

 

Architektur und Baugeschichte

Die 1739 erstmals erwähnte Kapelle war ein einfacher Bau mit zierlichen Dachreitern und einer entsprechenden Glocke.

AltarIm Inneren befand sich ein Renaissance - Altar mit dem Bild des heiligen Cornelius. Dieser wurde in die neue Kapelle umgesetzt und renoviert.
Im Jahre 1888 wurde ein Kreuzweg geschenkt und feierlich eingeweiht.

 

KapelleDie alte Kapelle stand in der Ortsmitte und wurde im Zuge der Flurbereinigung abgerissen. Die neue Kapelle liegt im Oberdorf, Richtung Losheim, an der Gabelung nach Frauenkron. Im Anschluss an die Kapelle ist der Friedhof in offener Form angelegt und mit viel Grün umgeben.

 

KapelleEin weiteres Bild der alten Kapelle wurde uns von Herrn Günther Fuhrt zur Verfügung gestellt, wofür wir uns herzlich bedanken. Das Bild wurde in etwa 1957 / 1958 aufgenommen.

 

 

Die Kapelle in Bildern